Stromschnellen in Mittelfinnland - ein Eldorado für jeden Forellenangler
Foto: Jari Tuiskunen Der Oberlauf des Kellankoski ist ein wahrer Hotspot für Fliegenfischer.
Mittelfinnland ist ein wahres Forellen-Eldorado für Freunde des Fließgewässerangelns. Vor wunderschöner Naturkulisse erwarten Sie zahlreiche namhafte und gut gepflegte Stromschnellen, an denen eine prächtige Forelle an den Haken zu bekommen, eher die Regel als die Ausnahme ist.In vielen Stromschnellen gelten Einschränkungen hinsichtlich der Anzahl der Angelruten. Es ist empfehlenswert, die Angelgenehmigung für das jeweilige Gewässer rechtzeitig zu reservieren. Die Schonzeit für die Forelle gilt auf allen Gewässern von 1.9. bis 30.11. Foto: Jari Tuiskunen Blick auf den Äyskoski von der Fußgängerbrücke aus. Wasserroute Rautalampi Am Oberlauf des Gewässersystems Kymijoki gelegen, ist die Rautalampi-Route die berühmteste finnische Fließgewässerroute. Sie umfasst zahlreiche kristallklare, gesetzlich geschützte Stromschnellen, ihr Hauptzielfisch ist vor allem die Seeforelle, der Symbolfisch der Provinz Mittelfinnland. Das mit Abstand berühmteste Angelziel an der Route ist die Stromschnelle Äyskoski in Tervo, bekannt auch unter dem Namen Lohimaa Resort. Das ca. einen Kilometer lange, allmählich abfallende und gemächlich fließende Fließgewässer kann mühelos durchwatet werden und bietet auf seiner ganzen Länge zahlreiche heiße Hotspots. Da in Äyryskoski ausschließlich Catch & Release -Angeln praktiziert wird, stehen die Chancen auf eine kapitale Forelle bzw. Äsche, besonders in ihrem Unterlauf, gut. Mit dem Lohimaa Resort (Hotel, Ferienhäuser, Restaurant, diverse Dienstleistungen) ist Äyryskoski in Finnland ein Angelziel ohnegleichen. In kurzer Entfernung flussabwärts, zwischen den Seen Konnevesi und Kynsivesi, folgt dicht hintereinander eine Serie von sieben facettenreichen Stromschnellen. Noch bis vor kurzem waren fast alle im Privatbesitz eines Kraftwerks, bis 2012 die Mehrheitsbeteiligung an den Gewässern in den Besitz der Gemeinde Konnevesi überging und sie begann, die Gewässer nach und nach für die Allgemeinheit zugänglich zu machen. Foto: Jari Tuiskunen In der Hannulankoski, dem Reich kapitaler Forellen, gilt Catch & Release für Wildfische mit Fettflosse. Das namhafteste der sieben Fließgewässer ist das kristallklare Siikakoski, das im See Konnevesi entspringt und an dem seinerzeit auch der finnische Altpräsident Kekkonen ein häufig gesehener Angelgast war. Dank des Catch & Release bietet das hundert Meter breite und einige hundert Meter lange Fließgewässer hervorragende Möglichkeiten zum Überlisten von kapitalen Forellen und Äschen. Die nächsten Fließgewässer flussabwärts sind die kleinen Stromschnellen Karinkoski und Taikinainen, gefolgt von einer langen, gemächlich fließenden Gumpe, bis sich der Fluss zu dem eindrucksvollsten Fließgewässer der Route, dem reißenden Kellankoski, verwandelt. Hier liegen auf 600 Metern zahlreiche gute Hotspots, während man kapitale Forellen doch meist am Oberlauf der Stromschnelle erbeutet. In dem gemächlich fließenden Unterlauf kann selbst ein 20-pfündiger Hecht kräftig nach dem Köder schnappen. Nach einigen Seebecken folgt das "Stromschnellen Korhola" genannte Fließgewässertrio. Für die beiden letzteren ˗ Keskisenkoski und Hannulankoski ˗ gilt eine spezielle Angelgenehmigung. Die beste Chance auf eine Riesenforelle bietet sich in der in den See Kynsivesi mündenden Hannulankoski, und zwar zu Beginn der Angelsaison, wenn Forellen auf der Jagd nach Stint in den Fluss steigen. Die Keskisenkoski hingegen eignet sich besser für den Fang von Äschen. Foto: Jari Tuiskunen Stromschnelle Huopanankoski. Wasserroute Viitasaari Was das Fließgewässerangeln auf Forelle angeht, ist die Gemeinde Viitasaari möglicherweise die Nummer eins in Finnland. In der von Mutter Natur gestalteten reizvollen Landschaft liegen zahlreiche eindrucksvolle Stromschnellen, die bei Spinnanglern und Fliegenfischern bereits seit Anfang des 19. Jahrhunderts sehr beliebt sind. Dicht aneinander gereiht zwischen den Seen Kolimajärvi und Keitelejärvi liegen drei kleine, attraktive und genehmigungspflichtige Fließgewässer. Das oberste und längste, Kärnänkoski, entspringt im Kolimajärvi und weist auf seinem ca. einen Kilometer langen, streckenweise reißend fließenden Lauf viele gute Angelplätze auf. Durch die Nähe zu dem bekannten Forellensee Kolimajärvi stehen auch hier die Chancen auf eine Riesenforelle ziemlich gut. Wie an den anderen Stromschnellen der Route, ist das Frühjahr ˗ die Zeit der Steinfliegen ˗ auch an der Kärnänjoki für Sportfischer ein Erlebnis ohnegleichen. Ein guter Ausgangspunkt für den Angeltag ist die von der Straßenbrücke flussaufwärts gelegene, ruhig fließende Gumpe samt ihrem Ober- und Unterteil. Foto: Metsähallitus Stromschnelle Keihärinkoski. Die Stromschnellen Kellankoski und Kymönkoski einige Kilometer weiter flussabwärts sind lediglich ein paar hundert Meter lang, bieten dennoch den Petrijüngern zahlreiche gute Hotspots. Der Unterlauf der Kellankoski sowie der breite, leicht zu durchwatende Oberlauf der Kymönkoski, werden von vielen Fliegenfischern bevorzugt. Westlich der Stadt Viitasaari gelegen, verdankt die legendäre Stromschnelle Huopanankoski ihre Bekanntheit dem finnischen Nationalautor und passionierten Angler Juhani Aho. Seine Begeisterung für das Fließgewässer ist gut zu verstehen, denn die ca. einen Kilometer lange Kette von reißenden Stromschnellen und ruhigen Passagen vor herrlicher Landschaftskulisse lockt noch heute viele Petrijünger an. Die meisten Forellen lassen sich in dem Abschnitt zwischen zwei Brücken erbeuten, ein lohnenswerter Angelplatz ist ebenfalls das ruhig fließende Alakoski. In der Nähe der Stromschnelle Huopanankoski am Ostufer des Sees Muuruejärvi fließt sacht die Stromschnelle Keihärinkoski. In diesem knapp 500 Meter langen Fließgewässer, das in den See Keitele mündet, werden regelmäßig Riesenforellen erbeutet, insbesondere im Frühjahr und Frühsommer, wenn Kleinfische flussaufwärts steigen. Ein weiterer gängiger Zielfisch in der Stromschnelle ist die Äsche. Foto: Metsähallitus Stromschnelle Keihärinkoski. Wasserroute Saarijärvi Die Wasserroute Saarijärvi umfasst ein paar Dutzend fischreiche Stromschnellen; einige von ihnen sind bei Anglern auch landesweit bekannt. Heijostenkosket, die mit Abstand längste Stromschnelle der Route mit einer Längenausdehnung von mehr als zwei Kilometern, umfasst fünf dicht aneinander liegende Fließgewässer, die von gemählich fließenden Gumpen unterbrochen werden. Die urwüchsige Stromschnellenkette mit dunklem Wasser entspringt im See Pääjärvi in Karstula und bietet dem Angler fischreiche Hotspots für den ganzen Tag. Ihre Zielfische sind vor allem die Forelle und die Äsche. Weiter flussabwärts auf der Route folgen u. a. die Stromschnellen Tuhmakoski, Kalmukoski, Haapakoski, Muittarikoski, Riekonkoski und Majakoski. Sie weisen einen artenreichen Fischbestand auf und können ohne Einschränkung der Ruten beangelt werden. Foto: Jari Tuiskunen Die Stromschnelle Kapeenkoski kann auch im Winter beangelt werden. Die aus der Sicht des Angeltourismus wichtigen Stromschnellen Kapeenkoski und Kuusaankoski liegen südlich der Stadt Äänekoski am See Vatiajärvi. Neben ausgezeichneten Angelmöglichkeiten finden Sie in der Umgebung auch Unterkunft, Verpflegung und Freizeitaktivitäten. Die oberste, Luijan-Kapeenkoski, setzt sich aus zwei rauschenden Fließgewässern sowie Strömungen und ruhigen Gumpen zusammen und fließt über einen guten Kilometer durch eine wunderschöne Landschaft mit Landrücken. In den Fließgewässern sind Forellen und Äschen für den Angler eine kapitale Herausforderung, während die Chancen auf einen Zander beim Jiggen an einer alten Mühle unterhalb der Stromschnelle gut stehen. Der Oberlauf der Stromschnelle Kuusaankoski ist ein reißender Wasserschwall, und seine breite Stelle direkt oberhalb des Wasserfalls zählt zu den fangsichersten Fischgründen für Forelle in Mittelfinnland, wobei kapitale Exemplare hier eine Seltenheit sind. Es lohnt sich ebenfalls, die ruhig fließende Gumpe sowie die Ausläufer der Stromschnelle, wo die Forelle auch im Winter gierig auf den Köder beißt, gut abzusuchen. |